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Achtsamkeit

"Der Mensch braucht Stunden, wo er sich sammelt und in sich hineinlebt"

(Albert Schweitzer)

 

… drei Dinge gleichzeitig machen … nebenher an das denken, was heute alles noch ansteht… parallel überlegen, was gestern liegengeblieben oder falsch gelaufen ist…

... morgens die neusten mails checken… ein paar Leuten schnell eine WhatsAPP-Nachricht senden... geschwind bei Facebook vorbeischauen… das Lieblingsforum querlesen… die SMS von gestern endlich beantworten… die Kollegen kontaktieren… Termine abgleichen… Informationen suchen… Nachrichten nicht verpassen... kommt Ihnen das bekannt vor?

Was können wir tun, um in diesem "ganz alltäglichen Wahnsinn" unser Gleichgewicht zu bewahren oder wiederzufinden?

Achtsamkeit ist momentan in aller Munde …. Aber was ist das eigentlich?

Achtsamkeit hat ihre uralten Wurzeln im Buddhismus. Inzwischen hat sie längst Einzug gehalten in verschiedenste moderne Psychotherapiekonzepte. Sie hat eine nachweislich positive Wirkung bei Ängsten, bei Grübelneigung, bei depressiven Stimmungen, bei Stresssymptomen, bei Burnout, bei Schlafstörungen und in der Schmerztherapie. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt.

Die immer schneller fortschreitende Technisierung unseres Alltags und unserer Beziehungen bewirkt eine stete Rastlosigkeit, eine permanente Anspannung, eine grundsätzliche Unruhe und eine nervenaufreibende Überreizung. Wir laufen am Leben vorbei, rennen ihm davon oder hinterher. Je mehr wir gleichzeitig tun, je öfter wir im Außen, im Gestern oder im Morgen sind, desto weniger sind wir bei uns und im gegenwärtigen Moment. Doch nur der gegenwärtige Moment ist unser wirkliches Leben.

"Achtsamkeit ist ein Gegengewicht zu all den Formen des Verlusts unserer selbst, der uns aus den Augen verlieren lässt, was wirklich von Bedeutung ist" (Jon Kabat Zinn).

Wenn wir achtsam sind, sind wir im "Hier und Jetzt" verankert, unsere Wahrnehmung verfeinert sich und wir entwickeln einen liebevollen Blick auf uns selbst, auf andere - auf das Leben. Achtsamkeit ist somit weniger eine Methode, sondern mehr eine innere Haltung, die trainiert werden kann. Um den "unsteten Geist" zur Ruhe zu bringen, ist es wichtig, die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu lenken ohne zu werten. Das gelingt durch Übungen aus der Meditationspraxis. Entgegen unserer Gewohnheiten geht es hier nicht um "Tun", sondern um "Sein". Dies führt zu mehr Ruhe, Gelassenheit und Konzentration.